Neun Weiße Schneeflocken


Neun Schneeflocken im Garten,
Die konnten es nicht erwarten,
Zum Schnee-Ball zu geh’n,
Pirouetten zu dreh’n,
Und holten sich gleich mal die Karten.


Und sie eilten wie der Wind
Schnell zu schaukeln das Kind
Und mit Schleifpapier
Und viel Elixier
Sich aufzupeppen geschwind.

Die Erste, die nahm einen Föhn,
zu machen sich makellos schön.
Doch der Föhn war zu heiß,
Sie dacht’ noch: „O Scheiß!“
Und ward dann nie wieder gesehn.

Vier Flocken die wollten lieber,
Mit Kleber verlängern die Glieder.
Sie halfen zusammen,
Kleben nun beisammen,
Und singen nun Lieder als Tetraeder.

Eine Andere rief jetzt: „Seht!“
Doch wie es nun manchmal so geht,
Es traf sie ein Sturm
Ganz oben am Turm,
Und sie ward vom Winde verweht.

Die Nächste, die wollte nun Flügel,
Und wie sie besah sich im Spiegel,
Da traf sie der Schock.
Sah sie ‘ne Haferflock,
Kam ein Spatz und da war’s nichts mit Fliegen.

Das brachte die Nächste zum Lachen:
„Ach Kind, was sind das für Sachen?“
Doch robust war sie nicht,
Und auf lange Sicht
Ihre Glieder dabei zerbrachen.

Ging hin nur die Letzte: „Ich bin wie ich bin.“
Außerdem lockte schlussendlich Gewinn.
Tanzend tausend Takte,
Textete sie Traktate,
Und blinkte und schien und ward Ballkönigin.

 

Copyright: Anand Buchwald

 

 

 

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